Deutsche Landputen (Quelle: BDRG)


Deutsche Landputen

Herkunft
Ursprüngliche Varianten aus Amerika stammend. Bald nach der Entdeckung Amerikas nach Europa eingefuhrt; ab dem 16. Jahrhundert in westeuropäischen Ländern nachweisbar. Im Rahmen der Zuchthistorie erfolgte eine Differenzierung in verschiedene Rassen mit unterschiedlichem Körperbau und Gewicht.
Gesamteindruck
Kräftig, kompakt im Körperbau, mittelhoher Stand. Zur Rasse gehören die Farbenschläge blau, cröllwitzer, gelb, kupfer, narragansettfarbig und rot.

Rassemerkmale PUTER und PUTE
Rumpf
gestreckt
kräftig
breit, kompakt wirkend
zum Schwanz hin schmaler werdend

Hals
mittellang
etwas im Bogen getragen
im Oberteil mit warziger Haut besetzt
gewöhnlich von bläulicher, in der Erregung, roter Farbe
unterhalb des Schnabels beginnt eine lose Haut, die sich kehlwammenartig, bis zum Mittelhals ausdehnt

Rücken
von den Schultern, in gerader Linie, sanft zum Schwanz abfallend
Haarbüschel
an der Brust tragen ausgewachsene PUTER einen schwarzen, roßhaarähnlichen, Büschel, der bei JUNGPUTERN meist noch unter dem Gefieder verborgen ist
Haarbüschel bei alten PUTEN und mehrfache Büschel bei alten PUTERN, sind ein Zeichen von Vitalität und nicht zu strafen

Flügel
lang
breit
hoch getragen
gut am Körper anliegend

Schwanz
lang
etwas gesenkt und geschlossen getragen
beim PUTER im Affekt fächerartig aufgerichtet und ausgebreitet
auch die PUTEN tragen den Schwanz in der Erregung gespreizt

Brust
voll
breit
besonders bei ALTPUTERN vorgewölbt wirkend

Bauch
wenig entwickelt
straff angezogen

Kopf
nackt
rot mit blau bis lebhaft himmelblau schimmernder Farbe
dicht besetzt mit roten Fleischwarzen
über dem Schnabel, am Stirnansatz, ein Fleischzapfen, der sich beim PUTER, stärker als bei der PUTE, in der Erregung verlängert und dann beim PUTER handbreit herabhängt
während der Kopf des PUTERS unbefiedert ist, zeigt die PUTE eine spärliche Befiederung über den ganzen Scheitel
dies ist bei Jungtieren ein Geschlechtserkennungszeichen

Augen
lebhaft
groß
dunkel

Schnabel
lang
kräftig
etwas gebogen

Schenkel
stark fleischig
mit gut anliegendem Gefieder
leicht sichtbar aus der Unterlinie hervortretend

Läufe
mittellang
kräftig
ohne Befiederung
mit gestreckten Zehen
beim PUTER Sporen

Gefieder
straff anliegend
der PUTER zeigt nach der Erregung, bis zur völligen Beruhigung, aufgestelltes Schultergefieder (Balzbüschel), das ohne Beachtung bleibt


Grobe Fehler Rassemerkmale
zu geringe oder deutlich zu starke Körpergröße
nicht sichtbare Schenkel
zu hoher Stand
flache Brust
schmale Schultern
gewölbter Rücken
fehlender Haarbüschel beim PUTER
fehlender Fleischzapfen bei beiden Geschlechtern


Farbenschläge

Allgemeines
Hinweis: bei den Deutschen Puten anerkannte Farbenschläge können nicht bei den Deutschen Landputen anerkannt werden.


1,0   0,1
blau
PUTER und PUTE
- einheitlich gleichmäßiges dunkles oder helles blau
- ein taubenblau ist anzustreben
- verstreut auftretende schwarze Punkte sind gestattet

- Lauffarbe schmutzig fleischfarben
Grobe Fehler
- weiße Federkiele
- weiße Schwingen
- verschwommene Färbung des Gefieders
- andere als blaue Farbe



1,0
Cröllwitzer
PUTER und PUTE
- Hauptfarbe weiß
- Hals rein weiß, bei Hähnen leicht gesäumter Oberhals gestattet
- an Brust und Rücken beginnend, jede Feder am Ende mit schwarzem Saum, welcher an der Brust mit einem 1 bis 2 mm breiten Silbersaum, auf dem Rücken mit einem etwas breiteren weiten Saum abschließt
- beim PUTER ist ein schwarzer Oberrücken gestattet
- (das Fehlen des Silbersaumes auf der Brust gilt bis auf weiteres nicht als Fehler, seine Wiedererzüchtung wird angestrebt)
- beim PUTER wirkt die Brustzeichnung schuppenartig, bei der PUTE ist sie weniger ausgeprägt
- Rücken, Schulter, Körperseiten und Schwanzdecken weisen eine stärkere Zeichnung auf
- große Schwanzdeckfedern und Schwanzfedern mit schwarzem Querband und breitem weißem Endsaum
- die Flügelbinden müssen mit schwarzem Endsaum abschließen
- Armschwingen weiß, Außenfahnen am Ende schwarz auslaufend
- Handschwingen schwarzgrau mit weißem Kiel

- Lauffarbe fleischfarbig bis rot
Grobe Fehler
- braun im Gefieder
- jede andere als tief schwarze Zeichnungsfarbe



1,0   0,1
gelb
PUTER und PUTE
- einheitliches, sattes ockergelb mit tief gelbem Untergefieder
- eine leichte, schwarze Säumung beim PUTER ist vorerst noch gestattet

- Lauffarbe fleischfarbig bis hellrot
Grobe Fehler
- weißes Untergefieder
- matte Gefiederfarbe
- helle Schwingen
- jegliche Säumung



1,0
kupfer
PUTER und PUTE
- leuchtendes, sattes kupferbraun mit lebhaftem Glanz
- der Farbton des Obergefieders möglichst gleichmäßig
- beim PUTER zeigen die Federn auf Hals, Brust, Bauch, Rücken und Flügelbug eine feine, 1 bis 2 mm breite, schwarzblau glänzende, Endsäumung
- bei der PUTE ist diese Säumung noch nicht so ausgeprägt, aber anzustreben
- Schwingen und Schwanzfedern ohne diese Säumung
- dagegen haben die Schwanzfedern an ihrem äußeren Ende eine ca. 2 cm breite, hellere braune Säumung mit einer ungefähr gleich breiten dunkelbraunen Binde davor
- zugunsten der Schwarzbinde ist eine leicht angedeutete Wellenzeichnung gestattet
- Untergefieder gelbgrau
- Federkiele rotbraun
- der PUTE fehlt der starke Glanz, die Farbe darf jedoch nicht stumpf sein

- Lauffarbe fleischfarbig bis rosa
Grobe Fehler
- weißes Untergefieder
- weißer Schwanz
- weiße Schwingen und Federkiele
- grobe Säumung



1,0   0,1
narragansettfarbig
PUTER
- Kopf weiß
- an Hals und Brust ist der von außen nicht sichtbare Teil der Federn schwarz
- der sichtbare Teil stahlgrau bis fast weiß und jede Feder hat vor dem weißen Endsaum einen deutlichen, schmalen, schwarzen Saum, der auf Unterbrust und Rücken breiter wird
- an Bauch und Körperseiten alle Federn matt schwarz mit einem deutlichen weißen Endsaum
- Rücken metallisch schwarz
- jede Feder des Sattels bräunlich schwarz, am Ende mit einem schwarzen Saum und fast weißem Endsaum, der nach den Schwanzfedern hin breiter wird
- Schultern und Flügeldeckfedern hell stahlgrau, jede Feder mit einem schmalen, schwarzen Saum endend
- die großen Flügeldeckfedern bilden ein breites, weißgraues Band über den geschlossenen Flügel und enden mit einem deutlichen schwarzen Saum, der Flügeldecken und Armschwingen trennt
- die Armschwingen sind im Wechsel mit weißen und schwarzen Streifen versehen, wobei die weißen Streifen wesentlich schmaler und in beiden Streifen bräunliche Einlagerungen vorhanden sind
- die Handschwingen sind abwechselnd etwa 1:1 schwarz und weiß mehr oder weniger schräg quergestreift, wobei die schwarzen Streifen stahlgrauen Glanz zeigen
- Schwanzfedern sowie kleine und große Schwanzdeckfedern matt schwarz, jede Feder gleichmäßig und deutlich mit feinen, parallelen, gelblich braunen Querstreifen gezeichnet
- vor der stahlgrauen bis nahezu weißen Endsäumung dieser Federn ein schwarzes, metallisch glänzendes Band mit vorerst noch gestatteten leichten Bronzeeinlagerungen

PUTE
- Farbe und Zeichnung entsprechen, abgesehen vom Rücken, nahezu dem PUTER unter Einbeziehung der geschlechtsbedingten Federformen
- die Federn des Rückens sind bräunlich schwarz mit schwarzem Saum, vor dem Oberrücken zum Sattel breiter werdenden fast weißem Endsaum

PUTER und PUTE
- Lauffarbe fleischfarbig bis rosa

Grobe Fehler
- braune Streifenzeichnung der Armschwingen
- Bronzeglanz auf dem Rücken beim PUTER
- zu dunkles oder braunes Band auf den Flügeldecken



1,0
rot
PUTER und PUTE
- einheitliches, gleichmäßiges backsteinrot
- weiße Flügelspitzen und eine leichte schwarze Säumung beim PUTER sind vorerst noch gestattet

- Lauffarbe braun bis dunkelbraun, bei Alttieren etwas aufgehellter
Grobe Fehler
- weiße Federkiele
- weißes Untergefieder


GEWICHTE
JUNGPUTER:
6,00 - 7,00 kg
ALTPUTER:
7,00 - 8,00 kg

JUNGPUTE:
4,00 - 5,00 kg
ALTPUTE:
4,00 - 5,50 kg

LEGELEISTUNG
1. JAHR
30 EIER
BRUTEIER-GEWICHT ab
70 g
SCHALENFARBE DER EIER
gelbbräunlich mit dunkelbraunen Punkten
RINGGRÖßEN
PUTER:
24,0 mm

PUTE:
22,0 mm